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Kleine Antillen – Perlenkette am Atlantik

Die Inselkette besteht aus einer Reihe von über 50 kleineren Eilanden, auf denen insgesamt rund vier Millionen Menschen leben, davon allein auf Trinidad ca. 1,5 Millionen. Die größten Inseln sind Trinidad, Martinique, Isla Margarita und Basse-Terre. Der Landanteil der Kleinen Antillen an allen karibischen Inseln beträgt nur ca. 10 Prozent.

Nordost-Passat als Namensgeber

Die Inseln der Kleinen Antillen werden in Inseln über dem Wind und Antillen unter dem Wind eingeteilt. Der Name basiert auf den Einfluss des Nordost-Passats. Die Inseln im Wind (über dem Wind) liegen im Einfluss des Windes und nördlich. Die Antillen unter dem Wind befinden sich südlich und sind nicht vom Nordost-Passat betroffen. Daher nennt man sie vom Wind abgewandte Inseln bzw. Inseln unter dem Wind.

Die Kleinen Antillen – Inseln über dem Wind

Die nördlichsten Inselgruppe der Kleinen Antillen sind die Jungferninseln. Während die Puerto-Ricanischen Jungferninseln (auch Spanischen Jungferninseln) geografisch zu den Großen Antillen gehören, sind die Amerikanischen Jungferninseln und die Britischen Jungferninseln die nördlichsten Inseln über dem Wind. Südlich davon folgen unter anderem in geografischer Reihenfolge Anguilla, St. Martin, St. Barthelemy, Saba, Sint Eustatius, St. Kitts und Nevis sowie etwas östlich davon Antigua und Barbuda. Südlich folgen Montserrat und die Inselgruppe Guadeloupe sowie Dominica. Damit sind die „Leeward Isles“ innerhalb der Inseln über dem Wind bezeichnet.

Die weiteren Eilande werden auch „Windward Isles“ genannt. Diese beginnen mit Martinique. Südlich davon folgt St. Lucia. Im Südosten liegt Barbados, im Südwesten davon befindet sich die Inselgruppe St. Vincent mit den Grenadinen. Abgeschlossen wird diese Reihe mit Grenada. Die Zwillingsinseln Trinidad und Tobago liegen etwas südöstlich und werden weder zur einen noch zur anderen Inselreihe gezählt.

Die Kleinen Antillen: Antillen unter dem Wind

Die Antillen unter dem Wind liegen vor der Küste Südamerikas und verlaufen von Ost nach West. Dazu gehören unter anderem: Isla Margarita, Isla Tortuga, Bonaire, Curacao und Aruba. Diese Gruppe wird teilweise mit den „Leeward Isles“ im nördlichen Teil der Inseln über dem Wind verwechselt.

Die Kleinen Antillen politisch

Aufgrund der Geschichte der Entdeckung Amerikas, der Kolonialzeit und der beiden Weltkriege sind die Kleinen Antillen politisch sehr aufgesplittet. Auch die Unabhängigkeitsbestrebungen vieler Nationen in den 1960er- und 1970er-Jahren des letzten Jahrhunderts spielen in eine bunte Staatenvielfalt hinein, die auf der Inselkette zu finden ist. Zum einen gibt es autonome Staaten wie Trinidad und Tobago oder Barbados. Zum anderen existieren Überseegebiete der britischen Krone wie Montserrat oder französische Überseedepartements wie Martinique und Guadeloupe sowie Inseln mit verschiedenen Stati innerhalb der Niederlande. Besondere Gebietskörperschaften und damit direkt zum übergeordneten Land zugehörig sind unter anderem die Insel St. Barthelemy (Frankreich) sowie die zu den Niederlanden gehörenden Inseln Bonaire, Sint Eustatius und Saba. Entsprechend sind bei Reisen und Rundreisen die verschiedenen Zoll- und Einreisebestimmungen zu beachten.